Sondervorschriften für Widerruf der Kündigung eines Models im Kündigungsschutz.
Fotomodelle sind eigentlich selbständige Personen die Shootings gegen Honorarbezahlung anbieten. Soweit die Praxis. In der Theorie versuchen auch Arbeitsagenturen Fotomodelle in sozialversicherungspflichtige Anstellungen zu vermitteln, auch wenn Modelle und Auftraggeber dies nicht anstreben. Egal man nennt es anmelden zur ABM.
Jüngst berichtete uns die 52 jährige Iris über folgende Abzocke. Als gelernte Friseurin bekam Sie seit langem keinen Job mehr. Da kam der Mitarbeiter der Arbeitsagentur auf eine seriöse Idee. Machen wir aus ihr ein Fotomodell und lassen wir Sie täglich 2 Stunden lang fotografieren. Kurzum bekam Sie einen Arbeitsvertrag bei einer Zeitarbeitsfirma – in der Tat ein Vertrag als Fotomodell.
Ihre ersten Einsätze waren in einem bekannten Lokal in einem kleinen Städtchen in Norddeutschland. Jeden Tag wurde Sie dort 2-3 Stunden fotografiert. Nach einer Weile wurde Ihr das langweilig und dem Fotograf ebenso. Dieser arbeitete auch für die Zeitarbeitsfirma und war ebenfalls über 50 Jahre jung. Im letzten Jahr verpflichtete ihn die Arbeitsagentur ebenfalls zur Erfüllung eines neunmonatigen Ein-Euro-Jobs. Kündigung durch den Fotografen unmöglich.
Nun kam der gähnenden Leere ein Kündigungsschreiben von seiten der Zeitarbeitsfirma zuvor. Diese hatte keinerlei Interesse mehr an dem Fotomodell und dem Fotograf und kündigte beide kurzerhand. Fotomodell Iris ging auf die Barrikaden und nahm sich einen Anwalt der mit ihr eine Sondervorschrift über den Widerruf der Kündigung fand.
Iris formulierte auf einen Stück Papier ein Widerrufsschreiben und versendete es per Einschreiben mit Rückschein an ihren Arbeitgeber. Dieser reagierte auf das Schreiben nicht. So will Iris jetzt vor das Sozialgericht ziehen und das „Arbeitsverhältnis“ mit gesetzlicher Hilfe fortführen.
Bis dahin ist Sie wieder arbeitssuchend. Ihr Arbeitsvermittler rät ihr sich nun bei anderen Agenturen zu bewerben. Auslagen für Bewerbungsmappen, Fahrten usw., die bei „Bittschriften“ entstehen, würde die Arbeitsagentur bis zur Höhe von 260 € im Jahr plus Reise- und Übernachtungskosten begleichen. Ebenso bekäme sie bei einem neuen Model Job in einer anderen Stadt die Umzugskosten, Fahrtkosten und/oder eine Trennungsbeihilfe bezahlt.
Ist das nicht unglaublich? Zeiten der Arbeitslosigkeit lassen sich besser nutzen. Am besten zur Erhöhung der eigenen Qualifikation. Da Arbeitsagenturen mit ihren Fortbildungsvorschlägen in der Regel nicht allzu einfallsreich sind, sollte man ihnen eigene Anregungen machen. Einen Modelkurs oder eine Schauspielausbildung als Vorbild.
Mir ist ähnliches passiert – ich habe durch Arbeitsamt einen Job vermittelt bekommen, allerdings von einer Zeitarbeitfirma. An den ersten zwei Probetagen war alles nett, dann unterschrieb ich den Vertrag. Und dann änderte sich alles: die Kollegen waren unfreundlich, die Chefs schrien nur rum und waren ständig unzufrieden. Dann musste ich noch lange auf meinen ersten Gehalt warten. Ich versuchte den Vertrag zu widerrufen, doch das ging nicht so einfach – ich war gegenüber der Zeitarbeitfirma verpflichtet, den Job die nächste Monate auszuüben. Schließlich wurde ich gekündigt, das dauerte aber meherere Wochen und ich musste einen Anwalt einschalten.
Es ist leieder bei vielen Modelagenturen so, dass wenn man dort unter Vertrag steht, dann kann man ihn nicht so schnell kündigen. Es ist außerdem verboten, angebote von anderen Agenturen anzunehmen. Man ist auch verpflichtet, jeden Job anzunehmen, auch wenn er schlecht bezahlt oder gar kein Spaß macht. Und die bezahlung erfolgt dann auch noch über die, sodass man dann über gar nichts selbst entscheiden darf.
Ich stand ein Jahr lang bei einer schlechter Modelagentur unter Vertrag. Ich bekam langweilige und schlecht bezahlte Aufträge, dazu behielt die Agentur das meiste Geld. widerrufen konnte ich den vertrag nicht mehr. ich schickte dem chef eine Kündigung, der meinte aber, die Agentur hätten in meine Setcard so viel investiert, dass ich dazu verpflichtet bin, Jobs anzunehmen und so die Kosten decken. Also war ein ein jahr lang an die gebunden. danach konnte ich kündigen und kam aus dem Vertrag raus.
Desiree, ich habe das gleiche Problem. Ich möchte kündigen und komme aus dem Vertrag mit der Zeitfirma nicht raus. Die behaupten ich bin ein jahr lang an sie gebunden. Was hast du genau gemacht, um aus dem Vertrag rauszukommen?